Fahrradweg stößt auf Gegenwind

Die Offenbach-Post berichtet in ihrer Ausgabe vom 28. November 2009:

Fahrradweg stößt auf Gegenwind

Hainhausen (eh) ‐ Der Vorschlag des Magistrats, mit geringem Aufwand einen Fahrradweg von Hainhausen nach Rembrücken anzulegen, stößt auf Kritik. Im Bau- und Verkehrsausschuss wurden am Donnerstag Zweifel laut, ob ein solcher Radweg mehr Sicherheit bringen kann.

Der Magistrat will einen Wiesenweg südlich der Straße nach Rembrücken mit einer „wassergebundenen Decke“ befestigen. Ab dem Waldrand soll der Radweg auf der Landstraße verlaufen, durch eine Betonwand vom Autoverkehr getrennt.

Alltagsradlern sei damit nicht geholfen, sagte Winno Sahm (Grüne), der seine täglichen Wege per Fahrrad zurücklegt. Wer den Fahrradwegweisern von Hainhausen nach Rembrücken folge, fahre derzeit auf dem Mehr zweck strei fen an der rechten (nördlichen) Straßenseite. Der vorgeschlagene Radweg an der Südseite mute den Radfahrern zwei Straßenquerungen auf 800 Metern zu: „Das wird von Alltagsradlern nicht akzeptiert“, warnte Sahm. Man müsse damit rechnen, dass etliche Radler auch künftig die stark befahrene Straße nutzten, obwohl sie dann keinen Seitenstreifen mehr aufweise. Ohnehin seien nicht die Mehrzweckstreifen gefährlich, sondern die Straßenquerungen. Dies bestätige auch der ADFC. Wer bei starkem Verkehr am Straßenrand warten müsse, bringe wenig Geduld auf: „Wenn das eine gewisse Wartezeit überschreitet, dann werden Risiken eingegangen, die irrsinnig sind.“

Als „rausgeworfenes Geld“ bezeichnete Heike Hoffmann (SPD) die wassergebundene Decke vor den Spargel- und Erdbeerständen. Durch die Autos der Kunden werde dieser Weg bald ruiniert sein. Wenn überhaupt, sei ein Radweg nördlich der Landstraße sinnvoll, wo auch die Strecke zum HR-Sender abzweigt. Ein von der Straße getrennter Weg sei auch für Fußgänger sicherer, ergänzte Ernst August Resch (SPD).

Eine Patentlösung, die Hermann Jäger (CSG) ins Spiel brachte, wurde von Stadtrat Michael Schüßler als nicht realisierbar abgelehnt. Jäger wollte beide Mehrzweckstreifen von der Straße abtrennen. „Wenn man das einfach so machen könnte, hätten wir einfach links und rechts eine Leitplanke hingestellt“, sagte Schüßler. Er sehe nur eine Alternative: „Es so zu lassen, wie es ist.“