Ab heute, dem 1. August 2022, gibt es ein neues Angebot im Rahmen des ÖPNV in Heusenstamm – den „Hopper“. Die Stadt Heusenstamm hat das Konzept in den letzten Tagen ausführlich vorgestellt (hier gehts zur Pressemeldung der Stadt Heusenstamm) – aber wie das ja immer so ist, das was theoretisch gut klingt, muss ja in der Praxis dann auch nicht zwingend so funktionieren.
Und von daher habe ich gleich am ersten Tag mal einen Selbstversuch unternommen und bin mit dem Hopper von Rembrücken zur Sparkasse nach Heusenstamm gefahren, um nach einigen Erledigungen auf der Frankfurter Straße vom Friedhof aus wieder zurück nach Rembrücken zu fahren.
Ob das so geklappt hat, wie ich mir das gedacht habe oder eher nicht – das schauen wir uns jetzt mal an:
Zunächst einmal muss man, um das Angebot komfortabel nutzen zu können, eine App auf dem Smartphone installieren (notfalls geht das Ganze auch telefonisch, so richtig komfortabel ist es allerdings nur mit der App). Das war jetzt relativ problemlos und auch die anschließende Registrierung war kein Problem. Ich habe danach noch meinen PayPal-Account registriert, damit ich per Knopfdruck online zahlen kann – das muss aber nicht zwingend sein.
Und dann ging’s los:
13:48 Uhr
Ich teile der App mit, dass ich jetzt von meinem Standort (der wurde richtig erkannt) zur „Sparkasse Langen-Seligenstadt in Heusenstamm“ will. Die App bietet mir zwei Adressen zur Auswahl an: die „Hauptstraße 5“ (das wäre der Geldautomat in Rembrücken – da will ich nicht hin) und die Frankfurter Straße 57 in Heusenstamm (das ist das Regionalcenter – das ist mein Ziel). Ich bestätige das Ziel, gebe an, dass ich eine RMV-Karte besitze (in meinem Fall das 9-€-Ticket) und den Fahrpreis von 1 € (der Grundpreis von 2 € entfällt aufgrund des 9-€-Tickets) mittels PayPal zahlen möchte.
13:49 Uhr
Der Fahrpreis wird meinem PayPa-Konto belastet, der Auftrag wird bestätigt und ich erfahre in der App, dass mich das Fahrzeug um 13:57 Uhr auf der Straßenseite gegenüber (das ist der Friedhof in Rembrücken) abholen wird. Also in 9 Minuten. Die erwartete Ankunft bei der Sparkasse wäre dann etwa acht Minuten später.
13:57 Uhr
Ich stehe seit zwei Minuten vor dem Friedhof – der Hopper ist noch nicht da. Dafür eine Push-Nachricht der App: „Dein Shuttle verspätet sich: Wir holen Dich um 14:03 ab.“ OK, war wohl noch eine rote Ampel dazwischen ;-) In der App kann ich auf einer Karte übrigens live verfolgen, wo das Fahrzeug gerade ist – von daher alles gut.
14:03 Uhr
Der Hopper biegt um die Ecke, ich steige ein, zeige mein 9-€-Ticket (das bei mir in der App der Deutschen Bahn gespeichert ist) und nehme in einem top-gepflegten Auto Platz.
14:10 Uhr
Der Hopper ist bei der Sparkasse angekommen, ich steige aus. Meine erste Fahrt mit dem Hopper ist vorbei – und es war sicher nicht die letzte.
Allein schon deshalb, weil ich ja wieder nach Hause muss … :-)
Die Rückfahrt
Ich stehe jetzt also am Friedhof in Heusenstamm und will von dort wieder nach Rembrücken. In der App das gleiche Spiel – mein aktueller Standort wird sofort erkannt, das Ziel gebe ich ein. Nach der Bestätigung der Zahlung (wieder 1 € mittels PayPal) erfahre ich, dass ich vor dem JUZ abgeholt werde, ich also wieder auf die andere Straßenseite gehen und dann noch etwa 50 m bis zum JUZ laufen muss. Passt, die Abholung soll in drei Minuten erfolgen.
Und genau so ist es auch – drei Minuten später steht der Hopper vor mir, ich steige ein und sechs Minuten später rund 25 m von meiner Haustür entfernt wieder aus. Bequemer geht es eigentlich nicht mehr.
Fazit
Der heutige Selbstversuch war sicher nicht die letzte Fahrt mit dem Hopper – sondern eher der Beginn einer „Freundschaft“. Klar, ich hätte das auch problemlos mit dem eigenen Auto machen können – das wäre Dank E-Auto und PV-Anlage auch nicht teurer gewesen und auch einen Parkplatz hätte ich wohl irgendwo gefunden. Aber so war es auch nicht wesentlich unbequemer oder weniger komfortabel. Aber unabhängig davon gibt es durchaus Anwendungsfälle, in denen der Hopper dem eigenen Auto klar überlegen ist. Beispiele gefällig?
- Wenn sich mehrere Personen ein Auto teilen, können nicht alle gleichzeitig unterwegs sein. Da kann also der eine mit dem Auto unterwegs sein und einkaufen gehen, während der andere parallel mit dem Hopper beispielsweise beim Arzt vorbeischaut.
- Als Zubringer zur S-Bahn oder zum Flughafenbus X19 ist der Hopper ideal – ich werde mit meinem Gepäck mehr oder weniger vor der Haustür abgeholt und direkt zur S-Bahn oder zum Busbahnhof gebracht, von wo ich dann weiter zum Flughafen oder zum Hauptbahnhof in Frankfurt fahren kann – ohne dass mein Auto dann tagelang am Bahnhof parkt (und nicht anderweitig genutzt werden könnte) oder ich jemanden als „Fahrdienst“ benötige und das auch zu Zeiten, an denen der „normale“ Linienbus (noch) nicht fährt (z.B. bei frühen Abflügen).
- Wenn ich mich abends mit Freunden in Heusenstamm zum Essen treffe, blieb der Aperitif oder das Glas Wein auf der Strecke – das muss jetzt nicht mehr so sein. Dank Hopper bin ich dann genau so flexibel unterwegs wie mit dem eigenen Auto – nur kann ich da halt einen fahren lassen … ;-)
Zusammengefasst haben mich also sowohl das (theoretische) Konzept als auch die (praktische) Umsetzung absolut überzeugt – aus meiner Sicht ist der Hopper ein klarer Gewinn für Heusenstamm und insbesondere auch für Rembrücken.
Aug 1 2022
Der neue „Hopper“ – ein Selbstversuch …
Ab heute, dem 1. August 2022, gibt es ein neues Angebot im Rahmen des ÖPNV in Heusenstamm – den „Hopper“. Die Stadt Heusenstamm hat das Konzept in den letzten Tagen ausführlich vorgestellt (hier gehts zur Pressemeldung der Stadt Heusenstamm) – aber wie das ja immer so ist, das was theoretisch gut klingt, muss ja in der Praxis dann auch nicht zwingend so funktionieren.
Und von daher habe ich gleich am ersten Tag mal einen Selbstversuch unternommen und bin mit dem Hopper von Rembrücken zur Sparkasse nach Heusenstamm gefahren, um nach einigen Erledigungen auf der Frankfurter Straße vom Friedhof aus wieder zurück nach Rembrücken zu fahren.
Ob das so geklappt hat, wie ich mir das gedacht habe oder eher nicht – das schauen wir uns jetzt mal an:
Zunächst einmal muss man, um das Angebot komfortabel nutzen zu können, eine App auf dem Smartphone installieren (notfalls geht das Ganze auch telefonisch, so richtig komfortabel ist es allerdings nur mit der App). Das war jetzt relativ problemlos und auch die anschließende Registrierung war kein Problem. Ich habe danach noch meinen PayPal-Account registriert, damit ich per Knopfdruck online zahlen kann – das muss aber nicht zwingend sein.
Und dann ging’s los:
13:48 Uhr
Ich teile der App mit, dass ich jetzt von meinem Standort (der wurde richtig erkannt) zur „Sparkasse Langen-Seligenstadt in Heusenstamm“ will. Die App bietet mir zwei Adressen zur Auswahl an: die „Hauptstraße 5“ (das wäre der Geldautomat in Rembrücken – da will ich nicht hin) und die Frankfurter Straße 57 in Heusenstamm (das ist das Regionalcenter – das ist mein Ziel). Ich bestätige das Ziel, gebe an, dass ich eine RMV-Karte besitze (in meinem Fall das 9-€-Ticket) und den Fahrpreis von 1 € (der Grundpreis von 2 € entfällt aufgrund des 9-€-Tickets) mittels PayPal zahlen möchte.
13:49 Uhr
Der Fahrpreis wird meinem PayPa-Konto belastet, der Auftrag wird bestätigt und ich erfahre in der App, dass mich das Fahrzeug um 13:57 Uhr auf der Straßenseite gegenüber (das ist der Friedhof in Rembrücken) abholen wird. Also in 9 Minuten. Die erwartete Ankunft bei der Sparkasse wäre dann etwa acht Minuten später.
13:57 Uhr
Ich stehe seit zwei Minuten vor dem Friedhof – der Hopper ist noch nicht da. Dafür eine Push-Nachricht der App: „Dein Shuttle verspätet sich: Wir holen Dich um 14:03 ab.“ OK, war wohl noch eine rote Ampel dazwischen ;-) In der App kann ich auf einer Karte übrigens live verfolgen, wo das Fahrzeug gerade ist – von daher alles gut.
14:03 Uhr
Der Hopper biegt um die Ecke, ich steige ein, zeige mein 9-€-Ticket (das bei mir in der App der Deutschen Bahn gespeichert ist) und nehme in einem top-gepflegten Auto Platz.
14:10 Uhr
Der Hopper ist bei der Sparkasse angekommen, ich steige aus. Meine erste Fahrt mit dem Hopper ist vorbei – und es war sicher nicht die letzte.
Allein schon deshalb, weil ich ja wieder nach Hause muss … :-)
Die Rückfahrt
Ich stehe jetzt also am Friedhof in Heusenstamm und will von dort wieder nach Rembrücken. In der App das gleiche Spiel – mein aktueller Standort wird sofort erkannt, das Ziel gebe ich ein. Nach der Bestätigung der Zahlung (wieder 1 € mittels PayPal) erfahre ich, dass ich vor dem JUZ abgeholt werde, ich also wieder auf die andere Straßenseite gehen und dann noch etwa 50 m bis zum JUZ laufen muss. Passt, die Abholung soll in drei Minuten erfolgen.
Und genau so ist es auch – drei Minuten später steht der Hopper vor mir, ich steige ein und sechs Minuten später rund 25 m von meiner Haustür entfernt wieder aus. Bequemer geht es eigentlich nicht mehr.
Fazit
Der heutige Selbstversuch war sicher nicht die letzte Fahrt mit dem Hopper – sondern eher der Beginn einer „Freundschaft“. Klar, ich hätte das auch problemlos mit dem eigenen Auto machen können – das wäre Dank E-Auto und PV-Anlage auch nicht teurer gewesen und auch einen Parkplatz hätte ich wohl irgendwo gefunden. Aber so war es auch nicht wesentlich unbequemer oder weniger komfortabel. Aber unabhängig davon gibt es durchaus Anwendungsfälle, in denen der Hopper dem eigenen Auto klar überlegen ist. Beispiele gefällig?
Zusammengefasst haben mich also sowohl das (theoretische) Konzept als auch die (praktische) Umsetzung absolut überzeugt – aus meiner Sicht ist der Hopper ein klarer Gewinn für Heusenstamm und insbesondere auch für Rembrücken.
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