Geduldsprobe Rodgau-Ringstraße

Die Offenbach-Post schreibt in ihrer Ausgabe vom 8. Juli 2003:

Geduldsprobe Rodgau-Ringstraße
Bevor der für Rembrücken wichtige Ausbau Wirklichkeit werden kann, müssen Vögel beobachtet werden

Heusenstamm (mcr) – Berufspendler dürfen es auf der Strecke zwischen Rodgau und Offenbach weder beim morgendlichen Staustehen noch mit der Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Situation besonders eilig haben. Der Ausbau der Rodgau-Ringstraße, von dem sich auch und vor allem die vom Durchgangsverkehr geplagten Rembrücker Bürger eine massive Entlastung erhoffen, verzögert sich. Bevor die Verlängerung der Trasse bis zur Obertshausener Südumgehung und somit bis zur Autobahn A3 nämlich Wirklichkeit werden darf, müssen Gutachter auf Vogel-Schau gehen.

Knackpunkt ist die Grauammer, deren Art als “stark bedroht” gilt und der, sollte sie entlang des Trassenverlaufs brüten, besondere Schonung zuteil werden soll. Die Beobachtung kann sich Monate hinziehen, danach folgt die Auswertung. Solange noch keine Ergebnisse vorliegen, wird es auch keine Genehmigung für den Straßenausbau geben.

Das macht nicht alleine die Rodgauer Kommunalpolitik wenig glücklich, sondern auch einige Heusenstammer, die sich für den Stadtteil bekanntlich dringend mehr Ruhe wünschen. Manfred Ester und Werner Lahn, das FDPDuo im schlossstädtischen Parlament, bedauern die Verzögerung. “Immerhin hat sich die Stadt Heusenstamm mit einer erheblichen Summe an diesem Straßenbauprojekt beteiligt, um die Anwohner in Rembrücken und dem Ostteil Heusenstamms von Durchgangsverkehr aus Rodgau zu entlasten”, machten sie jetzt bei einem Treffen mit liberalen Parteifreunden aus den Nachbarstädten deutlich.

Dabei ging es auch um die Anbindung der Ringstraße an die Obertshausener Umgehung. Rodgau hätte dort gerne eine Ampel, Obertshausen einen Kreisverkehr. Diese Frage ist auch für Rembrücken entscheidend. Denn wenn die Berufspendler auf diesem Weg nicht vorwärts kommen, fahren sie doch wieder durch den Heusenstammer Stadtteil.